Kündigen wir mutig unsere Jobs für unsere neue Lebensphase?
Vor nun drei Monaten sind wir in unseren neuen Lebensabschnitt eingetaucht und waren gespannt, ob diese Auszeit die Antwort auf die Frage, ob wir unsere Jobs kündigen beantwortet.
Wir haben nun den europäischen Kontinent verlassen und die Straße von Gibraltar mit der Fähre von Algeciras nach Ceuta, der spanischen Exklave auf dem afrikanischen Kontinent, überquert.
Nach den Passformalitäten, einem Blick in unser Auto und Fragen, ob wir Drogen, Waffen oder Drohnen mitführen hatten wir die Einreise geschafft.
Da waren wir nun.
In Marokko.
Chefchauon, die blaue Stadt am Anfang des Rif Gebirges war unser erster Stop und hat uns das Ankommen sehr leicht gemacht.
Einem Land, von dem wir jetzt sagen können, dass wir es, mit jedem Tag den wir hier waren, mehr lieben gelernt haben.
Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen, der Trubel in den Städten, die Medinas und Kasbahs und die unglaublich abwechslungsreiche Landschaft vom Atlas bis zur Wüste.
Auf unserem mentalen Weg nach Marokko und in unseren neuen Lebensabschnitt, haben wir uns in den vergangenen Jahren immer wieder gefragt: Was bedeutet für uns unabhängig und flexibel?
Über die Zeit haben wir die verschiedensten Modelle erstellt und immer wieder modifiziert.
Eine Konstante dabei war das Reisen.
In unseren Vorstellungen waren wir immer in der Welt unterwegs. Mal Länger, mal kürzer. Mal mit dem Camper oder Flugzeug.
Wie ihr seht, haben wir diese Frage bereits klar für uns beantwortet.
Die ersten marokkanischen Kilometer fühlten sich für uns noch sehr europäisch an.
Aber das sollte sich mit den ersten Ortsdurchfahrten und dem ersten Pferdegespann schnell ändern.
Die wunderschöne Medina ist vom Campingplatz aus zu Fuß erreichbar und für ein erstes reinschnüffeln in die Kultur und Gegebenheiten des Landes ideal.
Und genau das ist unser Ziel. Neue Kontinente, Länder und Kulturen kennenlernen und erkunden.
Weiter ging unsere Reise in den Nordosten Marokkos, nach Fes, welche auch oft als Kulturhauptstadt bezeichnet wird. Hier war der Trubel schon ein anderer und wir sind eingetaucht in die Lebendigkeit, Farben und Gerüche der Medina.
Einen Besuch der berühmten Färberei inmitten der Altstadt haben wir uns nicht entgehen lassen.
Schnell haben wir uns auch in die Landesgegebenheiten zum Thema „Einkauf“ eingelebt.
Für mobiles Internet sind alle Läden mit dem MarocTelekom Zeichen eine gute Wahl.
Supermärkte, wie wir sie kennen, gibt es nur in den großen Städten. Lebensmittel kauft man hier in kleinen Kaufmannsläden, Brot, Obst und Gemüse in jeweils eigenen kleinen Geschäften oder an Ständen.
Wichtig und von Robert schnell erlernt, ist das Handeln.
Am besten gelingt es, wenn man erst einmal völlig empört über den angebotenen Preis reagiert, um sich dann nach und nach anzunähern.
Wenn alles gut gelingt, verabschieden sich am Ende der Verhandlungen zwei strahlende und nun befreundete Menschen.
Aber wie lange wollen wir unterwegs sein?
Bestimmt die Zeit die Route oder die Route die Zeit?
Ist es ein Projekt oder unsere neue Lebensform?
Die erste Grundsatzfrage, die für uns daraus entstand, war die Frage: Kündigen wir unsere Jobs, um uns die Zeit und den Raum für diesen Wechsel in unseren neuen Lebensabschnitt zu geben?
Ich bin Anfang 50. Ein super Alter, um neue Wege zu beschreiten und ruhig auch noch einmal neue Dinge zu lernen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Und davon lagen plötzlich eine ganze Menge vor mir auf dem Tisch.
Unbestritten ist meine Reiselust und Neugier auf neue Dinge aber auch mein Sicherheitsbedürfnis und eine durchaus vorhandene Zukunftsangst.
Was überwiegt denn nun?
Kann mein Bauch voller Reiselust meinen Kopf voller Sicherheitsbedenken überreden?
Robert hatte zu diesem Zeitpunkt einen geplanten Jobausstieg und die Frage der begrenzten Zeit wurde somit erst einmal für uns beantwortet.
Die Route bestimmt die Zeit.
Roberts Steckenpferd ist das Thema: FIRE – Financial Independence & Early Retirement
Damit hat er sich in den letzten Jahren ausgiebig beschäftigt und so ein Modell der finanziellen Absicherung erschaffen.
Mehr zu diesem Thema erzählen wir euch in einem der kommenden Videos.
Da ich neben meiner betriebswirtschaftlichen Ausbildung auch zertifizierte psychologische Beraterin und personal Coach bin, hatte ich die Möglichkeit, mich in meinem Baukasten zu bedienen und meine Entscheidung mit einem mir bekannten Coachingtool zu unterstützen.
von meinem Weg zu Entscheidung, erzähle ich später einmal mehr.
Aber nicht nur gemeinsame abendliche Gespräche an unserem Küchentisch, sondern auch Gespräche mit den Kindern, meiner Schwester und Freundinnen haben mich unterstützt und mir die Sicht meiner Umwelt auf mich aufgezeigt.
Und ich muss sagen, diese war durchaus mutiger, als ich das selbst für mich empfunden habe.
Und dann war sie da, die Entscheidung.
Ja, ich kündige meinen Job um frei in die neue Lebensphase starten zu können.
Wir werden neue Dinge lernen und wir werden uns entwickeln, Ängste bekommen und auch wieder abbauen und vor allem: wir werden es schaffen, uns einen neuen beruflichen Abschnitt aufzubauen.
Noch sind es viele Ideen in unseren Köpfen aber auch schon Dinge die wir näher betrachten und mit denen wir schon rumspielen.
Wir freuen uns darauf, euch auch auf diese Reise mitzunehmen und unsere Erfahrungen und Gedanken mit euch zu teilen.
3 Monate unterwegs durch fremde Länder,
3 Monate neue Menschen verschiedener Nationalitäten und mit immer wieder unterschiedlichen Lebensmodellen,
3 Monate gemeinsam auf engstem Raum in unserem Kastenwagen,
3 Monate sehr viel Zeit zu Zweit aber auch jeder mit sich und seinen Gedanken allein.
3 unbezahlbare erste Monate auf unsere Reise in die: 50, und was nun?
Das Leben.
Wir haben die Entscheidung getroffen unsere Träume zu verwirklichen.
Oft mussten und müssen wir dazu raus aus unserem Haus und uns neuen Situationen stellen.
Auch wenn uns das an der einen oder anderen Stelle Angst macht und anstrengend ist, lasst euch sagen:
Es hat sich definitiv gelohnt!
Wie unsere Reise weiterging und welche Erfahrungen wir in Mauretanien und in Senegal gemacht haben, seht und lest ihr hier: Mauretanien / Senegal
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2 Comments
Jay Pee
Hab Euch gerade auf YouTube entdeckt und freue mich jedes mal über neue Videos.
Vor kurzem bin ich aus einer 3 Monate langen Reise aus Marokko zurückgekommen, allerdings alleine und auf dem Motorrad. Eure Videos sind jedes mal eine Art Rückblick für mich und die Gedanken die Ihr hier teilt kann ich gut nachvollziehen. Leider war es bei mir noch nicht der richtige Zeitpunkt, um auch die Entscheidung, den Job zu kündigen, zu treffen. Aber ich denke der wird sicherlich bald kommen.
Ich wünsche Euch eine super schöne Zeit und fantastische Erlebnisse. Echt klasse, was Ihr auf die Beine stellt
admin
Vielen lieben Dank! Das freut und motiviert uns sehr! Marokko mit dem Motorrad ist ja auch ne coole Sache. Respekt! Echt cool!