Winter Camping Tour Schottland
oder
Wie man eine Drohne crasht
Ende Februar war es endlich wieder so weit.
Wir konnten uns eine Woche freimachen und da wir riesigen Spaß an unserer Wintertour nach Skandinavien hatten war schnell klar, wir machen noch eine Winter Camping Tour mit CaRo.
Auch dieses mal wollten wir neue Wege gehen und so wurde Schottland unser Reiseziel. Wir waren noch nie in Schottland und sind auch noch nie im Linksverkehr gefahren. Für eine Woche waren es mal wieder sehr, sehr viele Kilometer aber das kennen wir ja von uns. Die Route grob geplant, erst einmal los und dann ergibt sich der Rest schon …
Die zu erledigenden Vorbereitungen hielten sich für diese Reise in Grenzen, denn CaRo und wir waren ja schon „Winterfest“. Da wir nur eine Woche Zeit hatten haben wir uns entschieden, die Kiste nicht wieder hinten auf den Fahrradträger zu bauen sondern alles im Auto zu transportieren. Die Winterkiste hätte den Vorteil dreckige Kabel oder eine nasse Mütze nicht innen transportieren zu müssen aber eben auch den Nachteil, dass die Kofferraumklappe nicht von allein oben bleibt und einer von uns diese immer halten muss, wenn von hinten was benötigt wird.
Wir haben unser Packverhalten etwas modifiziert, denn mit den Reisen merkt und lernt man recht schön, was und wieviel davon man tatsächlich benötigt und was getrost zu Hause bleiben kann.
Für die Winterreisen hat sich bei uns bewährt, die persönliche Wäsche oben und aus dem Innenraum im Zugriff zu transportieren und im Kofferraum unten die Kabel, Schuhkiste und die Tasche mit den dickeren Klamotten, die nicht jeden Tag gebraucht werden (Skihosen …), zu lagern. Lebensmittel bleiben aus dem Innenraum zugreifbar außer Getränke, die ja nicht alle vorn lagern müssen.
Da wir auf dieser Reise ohne Kiste hinten drauf unterwegs waren, blieb ja auch der Kofferraumdeckel wieder ohne Assistenz offen und wir sind leicht an den unteren Bereich gekommen.
So, jetzt aber los …
Unser Reiseplan sah vor, am Freitag um 17:30 Uhr mit der DFDS Fähre von Amsterdam nach Newcastle überzusetzen. In diesem Fall hatten wir die Fähre vorab gebucht um sicher zu gehen, dass wir nicht zu Beginn der Reise in Amsterdam stranden.
Wir sind also Freitag ganz zeitig in der Früh los und hatten eine entspannte Fahrt nach Amsterdam. Es war zwar der Freitag vor den Faschingsferien aber glücklicherweise waren wir gen Norden unterwegs und hatten daher freie Fahrt.
Pünktlich am Hafen angekommen durften wir auch gleich einchecken und unsere Kabine beziehen.
Ein Spaziergang über Board, ein Guinnes zu Begrüßung, ein kurzes Abendessen und schon lagen wir müde von der Anfahrt aber doch aufgeregt und gespannt, was die kommenden Tage so bringen werden, in unseren Kajüten-Betten.
Ausgeschlafen und gut gelaunt hat uns am nächsten Morgen blauer Himmel und starker Sturmwind in Newcastle erwartet.
Nun war er da, der Moment, in dem wir das erste mal im Linksverkehr fahren mussten. Die Spannung war groß.
Und auf ging es. Einfach erst einmal den anderen Autos hinterher und immer schön vor sich hin murmeln:
… immer links bleiben, immer links bleiben…
Die erste Kreuzung, der erste Kreisverkehr und schon waren wir auf der Autobahn in Richtung Schottland unterwegs.
War doch gar nicht so schwer aber doch sehr ungewohnt und hat sich äußerst falsch angefühlt.
Unsere erste Anlaufstation war Edinburgh. Diesmal hatten wir uns vorgenommen, nicht wieder alle Stadtbesichtigungen auf den Rückweg zu schieben, da wir uns und unser Reiseverhalten in der Zwischenzeit gut kennen und wussten: wenn nicht gleich, dann sehen wir Edinburgh nicht mehr in diesem Urlaub.
Edinburgh ist ein Traum von Stadt und hat sich uns von seiner schottischsten Seite gezeigt.
Blauer Himmel, Sonne, Regen, Schnee, Sturm, eiskalter Wind – alles im Wechsel von ca. 20 Minuten und immer und immer wieder.
Alle 4 Jahreszeiten in einer Stunde!
So sind wir tapfer, mal nass und frierend, mal von der Sonne gewärmt, durch die Innenstadt gewandert.
Nach ein paar Stunden und doch wieder getrieben von unserer Reiseunruhe haben wir beschlossen, Edinburgh wieder zu verlassen und uns auf den Weg gen Westen machen.
Es war schließlich erst früher Nachmittag und das Wetter sollte westlicher auch besser sein.
Von schottischen Freunden hatten wir Tips zu Reiserouten und „muss man unbedingt gesehen haben“ Orten bekommen, welchen wir nun folgen wollten.
Stirling war das nächste Ziel und nach einer Stunde Fahrt erreicht.
Weiter ging die Reise in Richtung Loch Lomond. In der Zwischenzeit war es später Nachmittag und wir wollten uns so langsam auf die Suche nach einem Nachtquartier machen. Allerdings hat sich das auf der Reise als ein eher zäher Punkt herausgestellt, denn so einfach wie in Skandinavien war es nicht, immer einen offenen Campingplatz oder schönen Stellplatz zu finden.
Aber gut, erst einmal sind wir am Loch Lomond auf westlicher Seite gen Norden gefahren und haben alle Campingplätze angefahren, welche im Internet als „auch im Winter offen“ angezeigt wurden. Das war leider ein Trugschluss, denn die Campingplätze waren alle zu und verriegelt.
Am Ende des Tages hatten wir aber Glück und haben den Loch Lomond Holiday Park gefunden.
Ein großer Caravan Park – da brannte Licht, da standen Autos, da sah es nach Menschen aus.
In der Zwischenzeit war es kurz nach 19:00 Uhr und wie zu erwarten, war die Rezeption geschlossen. Wie wir auf unseren anderen Reisen gelernt haben lohnt es sich aber zu versuchen, telefonisch Kontakt aufzunehmen. So auch in diesem Fall. Der Inhaber war so nett und kam noch einmal zurück.
Wir durften einchecken, haben Strom, Duschzugang und einen tollen Stellplatz, mit Blick auf den See, bekommen.
Dach hoch, raus und rauf die Mütze auf die CaRo und ab ins Warme zum Abendessen und den Abend genießen.
Nach den ersten Drohnenbildern sind wir in den Tag gestartet.
Crainlarich, Bridge of Orchy, Glencoe, Fort William.
Eine traumhafte Gegend. Nicht nur das Wetter hatte alle paar Minuten eine andere Jahreszeit parat sondern auch die Landschaft. Mal grün, mal bunt, mal weiß.
Immer wieder haben wir angehalten und Bilder und Filme gemacht und die fast leeren Straßen genossen.
Wie immer, ständig die Wettervorhersage im Auge, haben wir in Fort Williams beschlossen, die Seen zu verlassen und quer durch das Land nach Norden ans Meer zu fahren.
Diese Entscheidung sollte fatale Folgen haben ….
Aber erst einmal haben wir die Fahrt und sich verändernde Landschaft genossen. Die Straßen wurden immer enger und immer grüner, die Bäume immer größer und imposanter, die Orte immer uriger und schöner.
Und so kamen wir durch einen beschaulichen Ort bei Newtonmore.
Ein kleiner reißender Fluss, eine alte Brücke, blauer Himmel mit Sonnenschein und sofort hatten wir tolle Drohnenbilder im Kopf.
Wir haben CaRo geparkt und sind die paar Schritte zur Brücke zurückgelaufen. Einfach toll, diese Ansicht.
Wir haben mit der Drohne ein paar Überflüge und tolle Bilder in beide Richtungen gemacht, bis eine zwar witzige aber wirklich dämliche Idee aufkam.
Ein Durchflug unter der Brücke durch, müsste doch fantastische Bilder geben.
Müsste ….
Ja, es kam Unsicherheit auf. Ja, wir haben kurz überlegt …. sehen wir auf dem Bildschirm die Höhe des Brückenbogens und die Stellung der Drohne richtig? Bricht die Funkverbindung unter der Brücke ab?
Und dann …
Keine Ahnung …
Die Drohne wurde in Stellung gebracht. Gegen den drohenden Abbruch der Funkverbindung sollte einfach Speed helfen und ob wir auf dem Bildschirm alles richtig sehen würden, haben wir… gekonnt ignoriert.
Und dann …. ach, seht einfach selbst …
Auch jetzt kann ich unsere Gefühlswelt noch immer nicht richtig beschreiben. Ich werde auch das Geräusch vom Aufprall in meinem Klopf noch immer nicht los.
Schock, Bestürzung, Verzweiflung, nicht wahr haben wollen, Trauer, Verzweiflung, Ärger über unsere Dummheit.
Ärger, Schock und Verzweiflung haben sich immer wieder abgewechselt. Der Urlaub war doch erst 2 Tage alt. Ich wollte doch wieder einen Film machen und dazu brauchte ich doch Drohnenaufnahmen.
Jetzt war alles kaputt und der Urlaub zu Ende!
Ich war so geschockt, ich konnte nicht mal heulen, obwohl mir sehr danach war. All diese Gemütszustände waren mir offen ins Gesicht geschrieben und für Robert wohl das Schlimmste, obwohl er ja die gleiche Gefühlsachterbahn gefahren ist.
Da standen wir nun.
Ohne Drohne, ohne die schon gemachten Bilder und Filme (nein, ich hatte sie noch nicht gesichert), geschockt und verzweifelt.
Mein Schockzustand war offensichtlich so Mitleid erregend, dass Robert sofort klar war:
Eine neue Drohne muss her!
Zurück auf dem Parkplatz haben wir die Internetrecherche gestartet. Wo ist der nächste Elektronikmarkt und hat der Drohnen. Currys PC World war unser erster Versuch. Im Internet sah es ganz gut aus. Dort waren Drohne verfügbar. Das nächste Geschäft war in Inverness. Ein Anruf bei dem Online-Bestell-Service ergab leider nicht, ob in Inverness auch Drohnen vorrätig waren aber man sagte uns, wenn wir bis 17:00 Uhr online bestellen, würden sie bis zum nächsten Tag nach Inverness liefern. Das wiederrum wollten wir schon vor Ort abgesichert haben.
Es half also nichts. Wir mussten hinfahren.
Es war Sonntag halb vier, Currys PC World hatte bis 17:00 Uhr geöffnet und Google sagte eine Fahrtzeit von einer Stunde voraus.
Nichts wie los!
Ankunft Inverness, Currys PC World – 16:30 Uhr.
Gleich am Eingang gefragt wo denn die Drohnen stehen und den ersten jungen Verkäufer angesprochen. Vor Ort waren keine Drohnen verfügbar und er hat uns auch sofort den Zahn gezogen, dass eine Online-Bestellung noch bis zum nächsten Tag geliefert würde.
Robert hat immer und immer wieder unsere Verzweiflung zum Ausdruck gebracht und die Geschichte unserer Dummheit erzählt, so dass der Verkäufer uns sehr viel Zeit gewidmet und in seinem System nach Märkten gesucht hat, die Drohnen vorrätig hatten.
Das keiner von diesen Märkten gleich nebenan lag, erklärt sich wohl von selbst.
Glasgow oder Edinburgh. Sie haben die Wahl! Mindestens 3 Stunden Fahrt. Ach, und übrigens in die falsche Richtung.
Nun gut, da Glasgow die größere Auswahl vor Ort hatte, haben wir uns gleich noch auf den Weg gemacht.
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt hatten wir dann doch genug und waren ziemlich fertig und müde. In Perth haben gab es Noah’s Ark Caravan Park und Caravan Parks haben üblicherweise offen. Wir haben von unterwegs noch versucht telefonisch jemanden zu erreichen, hatten aber leider kein Glück.
Dort angekommen war der Platz offen, wir haben uns direkt neben die Rezeption gestellt und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, dass wir uns dort hingestellt haben und am nächsten Morgen bezahlen.
CaRo Nachtfein gemacht, kurz noch was gegessen und ab ins Bett.
Unsere Nachricht auf dem Anrufbeantworter kam bei dem Besitzer sehr gut an und wir wurden am nächsten Morgen freudig begrüßt. Nach Kaffee und Dusche sind wir schnurstracks wieder auf die Straße, um zur Ladenöffnungszeit in Glasgow zu sein.
Rein in den Laden, gefragt was sie so vorrätig haben, gekauft und wieder raus.
10:30 Uhr waren wir wieder stolze Drohnen-Eltern. 🙂
Und so haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Frei nach den Motto:
Gehen Sie nicht über Los und ziehen Sie keine 4000 Euro. 🙂
Unterwegs haben wir wieder einmal unsere alt bewerte Wetterrecherche gestartet. Immer noch sah die Vorhersage für Lossiemouth am besten aus. Um einfach uns schnell an Ziel zu gelangen, waren wir aber schon wieder zu weit nördlich und so haben wir wieder die Route quer durchs Land gewählt.
Hier hatte uns dann plötzlich der Winter fest im Griff. Verschneite Landschaft und viel Schnee auf der Straße.
Juhu … Genau unsere Wellenlänge.
Grantown on Spey haben wir als Übernachtungsort auserkoren. Im Internet haben wir den Grantown-on-Spey Caravan Park gefunden. Wie immer waren wir zu spät und die Rezeption war geschlossen. Aber auch dieses mal hatten wir mit dem Anruf Glück. Wir haben jemanden erreicht und der junge Mann kam sogar wieder zurück, um uns einzuchecken.
Komisch war von Anfang an sein Akzent. Irgendwie klang das vertraut. Auf Roberts Nachfrage stellte sich heraus, dass er aus Österreich war und der Liebe wegen nach Schottland gegangen ist. Er wiederum erzählte voller Freude, dass wir seine ersten deutschsprachigen Gäste in diesem Jahr sind. So haben wir uns alle gefreut und lächelnd unseren Stellplatz bezogen.
Wir haben CaRo Nachtfein gemacht und sind an diesem Abend zum Essen ausgegangen. Es fielen ganz große Flocken vom Himmel und der Spaziergang durch den Ort und die Ruhe nach der ganzen Aufregung, taten unheimlich gut.
Der Dienstag begrüßte uns mit blauem Himmel und wir haben einen Drohnenflug auf dem Campingplatz gestartet.
Nach Kaffe, Dusche und CaRo reisefertig machen, sind wir nach Lossiemouth aufgebrochen und hatten einen fantastischen Blick aufs Meer, bei strahlend blauem Himmel und eiskaltem Wind.
Weiter ging es, immer an der Küste lang, nach Nairn.
Hier war mal wieder ein guter Ort und eine gute Zeit eine Wetterrecherche einzulegen. Unser morgendlicher Plan sah eine Weiterfahrt nach Ullapool vor aber wir haben uns dann für Isle of Skye entschieden.
Witzigerweise hatte diese Entscheidung mal nicht wirklich was mit dem Wetter zu tun, denn das sah überall gleich schlecht aus. Aber in der Zwischenzeit wussten wir auch, dass die Vorhersagen so lala sind, das Wetter eh macht was es will und so abwechslungsreich ist, dass die Reiserichtung egal ist.
Warum jetzt Skye und nicht Ullapool? Skye wollten wir unbedingt sehen und hatten einfach Angst uns zeitlich zu vertun, wenn wir erst nach Ullapool fahren. Außerdem befindet die Destillerie von Roberts Lieblingswhisky auf Skye und dort wollten auf auf jeden Fall vorbeischauen.
Und weiter ging die Reise …
… nach Braodford auf Skye.
Bei unseren Bemühungen im Internet einen offenen Caravan Park in der Gegend zu finden wurde schnell klar: Das wird heute nix.
Wir kamen gegen 18:00 Uhr in Broadford an, haben was gegessen und uns dann auf die Suche nach einem netten Stellplatz gemacht.
Park4night sollte dabei helfen und sagte, dass es einen idyllisch liegenden Platz am See, in nur 4 Km Entfernung gibt.
Diese 4 Km wurden so ziemlich die längsten 4 Km, die CaRo wohl bisher fahren musste.
Es wurde immer dunkler, die Straßen wurden Wege und immer schmaler und die Schlaglöcher immer tiefer.
Die letzten Lichter lagen schon eine ganze Weile hinter uns und die App sagte, dass es immer noch 1 Km bis zum Ziel ist.
Irgendwann und kurz vor dem Ziel wurde uns klar, dass das nicht funktionieren wird.
Soweit ab vom Schuss und in Dunkelheit ankommen, die Gegend nicht sehen und kennen. Nein, das sind wir nicht.
Also, erst einmal wieder umdrehen und zurück.
Auf dem Rückweg haben wir dann nach möglichen Stellen Ausschau gehalten und dabei festgestellt, dass wir da ein neues Thema haben, was wir gemeinsam lösen müssen.
Robert fühlt sich sicher, wenn CaRo sichtbar steht, ich bevorzuge es wenn sie geschützt oder einsam steht und nicht gleich zu sehen ist vor allem, wenn das Dach hochgefahren ist. Es wäre ja noch ok, mit Dach unten und sichtbar zu stehen, denn dann würde es nicht auffallen, dass wir im Bus schlafen. Aber auch das empfinden wir unterschiedlich.
Und so sind wir auf dem Rückweg an vielen Stellmöglichkeiten vorbei gekommen, die mir entweder zu offen waren oder Robert zu uneinsichtig.
So sind fast 2 Stunden ins Land gegangen bis wir wieder in Broadford gelandet sind. In der Zwischenzeit völlig übermüdet und erschöpft, kam kurz der Gedanke auf, einfach im Hotel einzuchecken.
Warm, trocken, Bett, Dusche.
Nein, das machen wir nicht!
Wir finden eine Lösung und wir wollen eine Lösung finden.
Ganz in Ruhe haben wir uns die Möglichkeiten in Broadford noch einmal angeschaut und uns dann für einen Parkplatz im Ort, direkt am Wasser, entschieden.
Wir haben CaRo ganz am Rand neben Bäumen geparkt. Jetzt waren wir sichtbar und doch etwas geschützt. Damit waren wir Beide zufrieden und haben gut geschlafen.
Jetzt war Mittwoch und der Tag der Skye-Rundreise.
Heute wollten wir es mal richtig machen und haben eine Route festgelegt und die Orte rausgesucht, die wir besichtigen wollten.
Nach Portree gestartet sind wir aber wieder mal beim ersten Straßenschild, welches in Richtung Talisker Destillerie zeigte, abgebogen und so von der schön geplanten Route abgekommen.
Leider waren wir aber so zeitig unterwegs, dass weder der Shop noch die Destillerie schon offen hatten. Wir haben wenigstens ein paar Bilder von außen gemacht und uns wieder auf den Weg begeben.
Nun war es ja auch schon egal. Portree lag nicht mehr wirklich auf der Route und so haben wir uns einfach, wie immer, treiben lassen und die Fahrt, die wechselnden Farben und Landschaften genossen.
Nächster Stop war Dunvegan Castle.
Solltet ihr euch fragen, warum wir immer nur Außenaufnahmen gemacht haben liegt das nicht daran, dass wir Kulturbanausen sind sondern daran, dass einfach Ende Februar fast alle Sehenswürdigkeiten und Schlösser geschlossen sind. Die Saison beginnt frühestens im März, eher aber im April.
Weiter ging es über Glendale an die Küste und zum Neist Point Lighthouse.
Danach haben wir uns wieder gen Süden getrollt und am späten Nachmittag noch beim Eilean Donan Castle angehalten, um uns auch mal wie James Bond zu fühlen. 😉
Und so haben wir diese Ecke Schottlands wieder verlassen und uns noch einmal gen Norden bewegt.
John o Groats wurde uns wärmstens empfohlen.
Auf dem Weg dorthin wollten wir übernachten und haben unterwegs den Dornoch Caravan & Camping Park gefunden.
Die nun folgende Geschichte kennt ihr.
Wir waren zu spät, haben telefoniert, keinen erreicht und in diesem Fall einen Zettel an der Rezeption hinterlassen.
Mit dem Nachrichten hinterlassen, egal ob telefonisch oder per Zettel, haben wir immer sehr gut Erfahrungen gemacht und wurden am nächsten Morgen immer äußerst nett und neugierig begrüßt.
Nach der morgendlichen CaRo Routine ging es als erstes zum Castle Dunrobin.
Auch hier konnten wir wieder nur Außenaufnahmen machen, da das Castle geschlossen war.
Unser Weg nach John o Groats wurde, wie an den Tagen davor auch, von Sonne, Schnee und Regen begleitet.
John o Groats selber hat sich uns dann eher ungemütlich gezeigt.
Es war Donnerstag später Nachmittag und wir beschlossen, uns so langsam wieder gen Süden treiben zu lassen.
Nächster Stopp war aber noch die Glenmorangie Destillerie.
Hier waren wir mal nicht zu zeitig sondern zu spät für eine Führung. Immerhin hatte der Shop noch geöffnet und wir haben am Original Standort eine Flasche Whisky gekauft.
Auf dem Weg nach Süden führen, im nördlichen Schottland, alle Wege über Inverness und gegen Abend waren wir wieder in gut bekannten Gegenden.
So haben wir kurzer Hand beschlossen, noch einmal den Caravan Park in Grantown-on-Spey zu besuchen und dort zu übernachten. Da wussten wir was uns erwartet und würden keine Überraschungen erleben.
Außerdem war die Auswahl an offenen Parks Ende Februar sowieso extrem stark begrenzt und in der Gegend kein anderer zu finden.
Dieses mal haben wir auch gleich angerufen und telefonisch noch buchen können.
In dem Fall war es fast wie „nach Hause“ kommen.
Ankommen, hinstellen, CaRo Nachtfein machen und den Abend einfach genießen.
Am nächsten Morgen saubere und warme Duschen vorfinden und mit einem heißen Kaffee den Tag starten lassen.
Am Freitag wollten wir ein paar umliegende Schlösser besuchen und uns so ganz langsam Richtung Süden bewegen, da wir am Samstag Nachmittag die Fähre in Newcastle erreichen mussten.
Dabei hatten wir überhaupt keine Eile, da die Wege nicht so wahnsinnig lang waren. Unser erstes Ziel an diesem Tag war Balmoral Castle.
Vielleicht gibt es ja was zu sehen? Irgend jemanden, den man so kennt?
Leider weit gefehlt. Verrammelt, verriegelt und Menschen verlassen.
Also ging die Reise weiter zum Dunnottar Castle.
Endlich ein Castle was um diese Jahreszeit zur Besichtigung offen war.
Und dann das: strömender Regen mit orkanartigem Wind.
Einfach unglaublich! Muss das denn sein?
Aber egal. Wir waren da, es war offen und wir haben es besichtigt!
Und schon wieder war es Nachmittag und wir haben angefangen nach offenen Campingplätzen oder Caravan Parks zu recherchieren.
Es war aber wie es war. Da war einfach nicht wirklich was zu machen und so haben wir zu einem bewährten Mittel gegriffen und Noah’s Ark in Perth wieder kontaktiert.
Das lag auf dem Weg nach Newcastle, war offen und wie in Grantown-on-Spey, wussten wir was uns erwartet.
Auf dem Weg dahin waren wir noch einkaufen und haben uns mit Lebensmitteln für ein letztes Urlaubsdinner versorgt und einfach die Fahrt genossen.
Das Schöne an Winterreisen ist, dass so wenig Urlauber unterwegs sind und man Menschen die man trifft, unheimlich schnell im Gedächtnis bleibt. Schon am Telefon wurden wir wieder erkannt: Ah ja, die Deutschen mit dem VW Bus. 🙂
In Perth angekommen, haben wir nur noch CaRo Nachtfein gemacht und unser letztes „Bus-Urlaubs-Dinner“ genossen.
Ausgeschlafen, geduscht und mit reichlich Kaffee versorgt sind wir am späten Vormittag nach Newcastle zur Fähre gestartet und haben auf dem Weg dahin unsere Erlebnisse und Learnings schon einmal Revue passieren lassen.
- Drohnen lässt man nicht unter Brücken durchfliegen – es sei dann man kann es und weiß genau, was man da macht!
- Die freie Stellplatzsuche klingt einfach, bedarf bei uns aber doch ziemliches Fingerspitzengefühl, damit wir uns beide wohl fühlen.
Das Beste an dieser Reise aber war, dass Robert seine Leidenschaft für die Schwarz-Weiß-Fotografie wieder entdeckt hat.
Seine Leica Monochrom durfte mit auf diese Reise und es sind fantastische Bilder entstanden.
Die entstandenen Schwarz-Weiß-Impressionen findet ihr auf der Seite Reisen Monochrom.
Und nun war er schon wieder vorbei, unser erster Schottland Urlaub mit CaRo.
Wir sind pünktlich in Newcastle angekommen, konnten gleich auf der Fähre einchecken und hatten eine ruhige Überfahrt. Auch die Heimreise von Amsterdam war wenig spektakulär und verlief reibungslos.
Klar ist, dass wir wiederkommen, denn es gibt ja noch soooo viel zu sehen.
Wir hoffen, dass es nicht zu lange dauert.
Aber erst einmal steht das Frühjahr vor der Tür und mal sehen, was die langen Wochenenden so bringen.
Und na klar, ist die nächste große Reise ist bereits in Planung. Im Sommer geht es mit 2 Bussen und unseren 3 Jungs für 3 Wochen auf Tour.
Wir sind schon alle aufgeregt, gespannt und voller Vorfreude.
Es bleibt also spannend …..