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Blogbeitrag,  Reisen im VW Bus

Der erste Test

Italien – Florenz, Elba, Gardasee

Wie in Über uns erwähnt, haben wir es im Urlaub eher gern komfortabel und daher hatten all unsere Lieben natürlich vollkommen recht bei der Vorstellung, dass wir die tollen Sternehotels nun gegen Campingplatz und Bus tauschen wollten, zu schmunzeln.

Aber gesagt, getan. Wir haben den Plan auf die Probe gestellt und für einen Kurzurlaub einen Cali gemietet. Das ging alles sehr schnell und kurzfristig, da ich spontan Ende Juli noch 5 Tage Urlaub nehmen musste.
Eine kurze Internetrecherche, mit Wohnmobile Kraus Kontakt aufgenommen und zack, hatten wir einen gemieteten VW Bus.

Große Aufregung und Spannung sowohl bei uns als auch allen unseren Lieben. Sie haben es tatsächlich getan!

Bus Frasdorf 2
Der Bus von Wohnmobile Kraus

Unsere Route ging von München erst einmal an den Chiemsee. Denn in der dortigen Ferienwohnung lagert das Paddelboot, welches auf jeden Fall mit musste und wir konnten den Bus gleich mit einigen Küchenutensilien bestücken.

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Das Paddelboot musste mit und alles was uns spontan so einfiel


Weiter ging es über den Brenner nach Sterzing. Dort in den ersten Supermarkt und den Bus vollgepackt mit Dingen, die eine Busreise, unserer Meinung nach, so braucht: Wasser, Milch, Müsli, Kaffee, Kekse, italienische Salami, Bier, Wein ….

Für alle versierten Bulli-Urlauber ist wohl an dieser Stelle schon klar, dass unsere Packaktion am Chiemsee nur so halb erfolgreich war, denn wir hatten weder Müslischüsseln, bruchsichere Tassen oder gar einen Korkenzieher dabei. Aber glücklicherweise sind große italienische Supermärkte wohl genau darauf vorbereitet und wir konnten alle fehlenden Dinge dort kaufen.

Der nächste Stop war Florenz, denn das Ziel war das dortige Outlet italienischer Designer The Mall.
Ja, ja Luxusschnecken … aber nur weil wir mal im Bulli unterwegs sind, müssen wir ja nicht gleich auf einen Outletbesuch verzichten, oder?

Nach der langen Fahrt inklusive Outlet war es dann schon halb acht am Abend und wir waren ziemlich fertig, müde und hungrig und auch total gespannt auf unseren ersten Abend auf einem Campingplatz. Aber den mussten wir erst noch finden, denn entgegen unserer Gewohnheiten hatten wir nichts vorher gebucht.

Also, kurz das Internet nach dem nächstgelegenen Campingplatz befragt und 5 Minuten später waren wir bereits vor Ort im Camping Village Il Peggetto .

Nach einer total netten Begrüßung und überhaupt keinem Problem einen Stellplatz zu bekommen, saßen wir eine halbe Stunde später in der Campingplatz-Pizzeria, im Hinterland von Florenz und waren total glückselig und zufrieden mit uns selbst.

Natürlich hatten wir den Bus vorher „Abend- und Nachtfein“ gemacht. Also das Dach hochgefahren, das Bett oben fertig gemacht und die Markise ausgerollt. Wir wollten schließlich nicht wie Anfänger wirken. Nach einer Pizza und einer Flasche Wein haben wir dann den ersten Abend auf einem Campingplatz genossen.

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Das erste mal …


Dann kam der erste wirkliche Test – schlafen im California.
Klar war, dass wir zusammen oben schlafen wollten und klar war auch, dass das eng werden könnte, da wir beide keine Zwerge sind mit 1,78 m und 1,94 m.
Wir waren sehr angetan, denn zu zweit oben schlafen funktioniert für uns beide super, mit ausreichend Platz in der Länge als auch in der Breite.
Somit hatten wir eine sehr gute erste Nacht in einem VW Bus und haben tief und fest geschlafen. Am nächsten Morgen sind wir recht zeitig wieder raus, da die Reise weiter nach Elba gehen sollte und wir die vorab gebuchte Fähre pünktlich erreichen wollten.

Aber vorher noch der zweite Test – die morgendliche Routine mit Campingplatzduschen und -Toiletten. Na gut, wir hatten uns dafür entschieden, also los.
Waschtäschchen, Wechselklamotten und ab zu den Duschen. Toiletten und Duschen waren natürlich absolut sauber und ok.
So weit, so gut bis auf die Tatsache, dass man halt doch erst denken und dann duschen gehen sollte. Denn was haben wir vergessen und erst unter der Dusche gemerkt? Jawoll – Handtücher!

Unser erstes Learning: Wenn du außer Haus duscht, musst du immer Handtücher mitnehmen – kein eigenes Bad, kein Handtuch vor Ort!

Lachend über uns selber, sind wir nach Kaffee und einem kleinen Frühstück in Richtung Piombino zur Fähre nach Elba aufgebrochen.

Das Thema Toilette an sich allerdings, hat sich im Laufe der Reise zu einem bleibenden und immer wieder zu diskutierenden Thema etabliert.

Elba

Die Anreise nach Elba hat hervorragend funktioniert und wir sind am Nachmittag von der Fähre gerollt. Diesmal hatten wir den Campingplatz Camping Laconella vorab gebucht, da es mitten in den Sommerferien war und wir 3 Nächte bleiben wollten.
Zu unserer Begeisterung haben wir einen traumhaften Stellplatz mit Blick aufs Meer bekommen.

Wie kann man einem Paar auf Testfahrt diese Art von Urlaub schmackhafter machen als so!


Wir haben uns selbstverständlich wieder professionell gegeben, den Bus so geparkt, dass wir immer eine gute Sicht aufs Meer hatten und ihn wohnbereit gemacht.
Jetzt begann Testphase – Wohnen auf dem Campingplatz. Wir waren mal wieder ziemlich gespannt, ob uns die Nähe anderer Camper und die Hellhörigkeit eines Campingplatzes taugt.
Bei unserer Ankunft, waren die beiden Stellplätze links von uns leer und rechts kam erst ein Weg und dahinter noch einmal zwei Plätze. Aber die waren weit weg und sollten somit nicht zu hören sein.

Erst einmal fing es am ersten Abend aber an zu regnen und wir hatten auch das gleich zum Test und haben es sogar ziemlich genossen, denn wenn es warm ist und regnet ist es im Bus drinnen und auch oben echt gemütlich.

Den ersten Tag auf Elba haben wir sehr entspannt angehen lassen. Erst einmal Kaffee gekocht, in die Sonne geschaut und den Tag beginnen lassen. Gammeln, lesen, die Umgebung erkunden, Strand Spaziergang und einfach die Insel genießen.
Im Laufe des Tages wurde dann links von uns der erste leere Stellplatz bezogen. Es war für mich faszinierend zu beobachten (ich bin sowieso so grundneugierig), wie groß der Aufwand doch ist und wie lange es dauert, bis der Stellplatz komplett bezogen ist, alles seinen Platz gefunden hat und was man alles so dabei hat, wenn man mehrere Wochen dort verbringen möchte.
So klang unser erste Tag aus und na klar, Tag 2 wurde Tag des Paddelbootes.

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Die Sonne schien, es war warm und wir haben unseren Kaffee genossen, als wir direkt neben uns neue Nachbarn bekommen haben. Bus mit Liegefläche und Zelt für die Kinder. Und wieder war ordentlich was geboten, ehe der Platz für die beiden Erwachsenen mit drei kleinen Kindern fertig eingerichtet war.

Aber erst einmal durfte unser Paddelboot das erste mal ins Meer, denn bisher hat es den Chiemsee und die Isar nicht verlassen. Wir haben die Bucht vom Boot aus erkundet und die Freiheit genossen an Stellen baden gehen zu können, wo man vom Land aus nicht hinkommt.

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Wieder zurück am Platz hatten unsere neuen Nachbarn ihr Domizil errichtet. Sie waren sehr nett und die Kinder sehr süß, allerdings muss ich sagen, dass es für uns akustisch doch recht gewöhnungsbedürftig war. Vor allem am späten Abend, als wir schon oben in unserem Bett lagen und von nebenan jedes noch so leise gesprochene Wort hören konnten.

Unser Fazit zum Wohnen auf dem Campingplatz lautet also – zwei oder drei Nächte auf einem Platz sind schon ok wenn es so eng ist aber länger ist nichts für uns. Aber das muss es auch nicht, denn wir wollen unterwegs sein und nicht längere Zeit auf einem Campingplatz verbringen.

Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgebrochen, um mit der Fähre wieder auf Festland überzusetzen und den Rückweg anzutreten.

Gardasee

Unseren letzten Stopp auf unserer Testreise haben wir am Gardasee eingelegt. Kurzer Hand wieder das Internet befragt und einen Platz mit guten Bewertungen in Sirmione angefahren. Auch hier auf dem Camping Sirmione hatten wir keine Probleme einen Stellplatz zu bekommen und konnten uns die Blick auf den See sogar noch aussuchen.

Bus Sirmione
Gardasee bei Sirmione


Ein Spaziergang in den Ort, die Erkenntnis das unser Lieblings „Lugana“ aus Sirmione kommt und eine letzte Pizza zum Abendessen direkt am See haben den Tag abgerundet und und unsere Testtour beendet.

Am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Heimat mit Zwischenstopp im Chiemgau, um das Paddelboot und die Küchenutensilien wieder auszuladen und den Bus zu reinigen.

Auf der Rückfahrt haben wir die vergangenen Tage Revue passieren lassen. Wir haben gelernt, wie ein VW Bus funktioniert, wie sich das Reisen und Wohnen in ihm anfühlt, wie lange wir an welchen Orten verbringen möchten und womit wir die Tage füllen können.

Pünktlich zur vereinbarten Zeit haben wir den Bus, der uns in den paar Tagen schon etwas ans Herz gewachsen war, wieder an Herrn Kraus übergeben und unsere Entscheidung stand fest:

Wir wollen einen California haben!



Wie CaRo zu uns kam, erfahrt ihr hier.

CaRo kommt

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